Die Heimat verlassen geschah früher meist nicht freiwillig. Verfolgung und Not waren die Treiber, selten pure Abenteuerlust. Wer auswanderte, sagte seiner Heimat, seiner Familie und seinen Freunden Lebewohl. Das ist vorbei.
Luftverkehr und Internet haben alles geändert. Nirgendwo ist man weiter als 24 Stunden entfernt, in Echtzeit kommunikativ verbunden und kann überall seinen Lebensunterhalt verdienen. Heute wandert aus, wer die Chancen der Globalisierung erkannt hat und aus den unendlich vielen Optionen sein persönliches Optimum auswählen will.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum – das war nie einfacher.
Auswandern ist heute eine Herausforderung, die anzunehmen sich lohnt: Neue Länder, neue Kulturen, neue Sprachen, neue Freunde, neue Ideen. Eine neue Welt erschließen, ohne geliebte Bindungen aufgeben zu müssen. Viel zu gewinnen und nichts zu verlieren.
Auswandern ist eine positive Entscheidung: Man geht nicht etwa weil etwas schlecht ist, sondern weil es anderswo besser ist. Das bedeutet, über die eigenen Erwartungen im Leben nachzudenken und Prioritäten zuzuordnen. Dann bleibt zu ermitteln, ob man diese Vorstellungen anderswo besser realisieren kann.

Ausflüchte es nicht zu tun, gibt es immer wieder. Man hat gerade
- einen neuen Partner
- schulpflichtige Kinder
- die Eigentumswohnung
- die pflegebedürftigen Eltern.
Aber es gibt für alles Lösungen, wenn man wirklich entschlossen ist:
- Partner: mit Erkundungsreisen überzeugen
- Kinder: wachsen mehrsprachig auf und lernen die Welt kennen
- Eigentum: verkaufen und für Startkapital nutzen
- Eltern: es gibt definitiv bessere Plätze als ein deutsches Pflegeheim.
Klar wird man in anderen Ländern mit anderen Regeln konfrontiert. Da lohnt es zu hinterfragen, ob man wirklich alles so haben muss, wie aus Deutschland gewohnt.
Beispiel Krankenversicherung. Wir haben eine gewählt, die nur stationäre Aufenthalte zahlt, mit Selbstbeteiligung, weltweit gültig, selbst in den USA mit ihren exorbitanten Kosten. Jeder Arztbesuch und jede Medizin muss selbst bezahlt werden.
Völlig ungewohnt für einen deutschen all-inklusive Kassenkunden. Dafür kostet der Jahresbeitrag für 2 Personen weniger als wir in Deutschland gemeinsam in 2 Monaten als Beitrag zu leisten hätten. Die Umstellung lohnt sich also.
Und sollten sich in der neuen Heimat die Bedingungen unerwartet verschlechtern, wird man ein neues und besseres Ziel finden, statt mit eingezogenem Kopf zurückzugehen. Wer es einmal geschafft hat, schafft es überall.
In den letzten Tagen waren die Zeitungen ja voll von Meldungen über US-VIPs, die im Fall des Trump-Sieges auswandern wollten. Inzwischen rudern die ersten schon wieder zurück und auch hier in Panama werden wir deswegen keine Immigrationswelle erleben.
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