Seit am 15. August 1914 die SS Ancon als erstes Schiff den Panamakanal durchquert hat, sind ihr mehr als 1 Million Schiffe gefolgt und haben 5% des Welthandels bewegt. Die heutigen Panamax-Schiffe können bis zu 5 Tausend 20-Fuß-Container transportieren. In 2011 waren es 6,6 Mio. Container.
Wenn in 2014 sozusagen die dritte Spur eröffnet wird, wird das die Kapazität des Kanals mehr als verdoppeln. Die schon dafür im Bau befindlichen Schiffe werden dann 13.200 Container befördern können, oder das doppelte Trockengewicht bei Schüttgütern. Diese neuen Schiffe werden wesentlich breiter, damit sicherer sein und bis zu 16% weniger Treibstoff verbrauchen.
Klingt wenig spektakulär, ist es aber: Es beeinflusst Häfen und Verladestationen an der US-Atlantikküste, Highways in Texas, Kohlereviere in Kolumbien, Sojafarmer in Brasilien, Flüssiggas-Produzenten auf Trinidad & Tobago, US-Agrarexporteure, Werften in Südkorea … nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Das kleine Panama mit nicht mehr als 3,5 Mio. Einwohnern hat mit der Kanalerweiterung ein kühnes und weitreichendes Projekt begonnen, und die Aussichten sind exzellent. Bis 2025 will man damit jährlich bis zu $4 Mrd. einnehmen. Und Panama will zunehmend Umschlagplatz und Endmontage für Güter sowie Dienstleister für die Werftindustrie werden.
Schon heute ist die Freihandelszone in Colon die zweitgrößte in der Welt. Schon heute hat Panama als Hub für fünf große Glasfaser-Kabel die beste Interkonnektivität nach den USA, und schon heute fliegt die panamesische Fluggesellschaft Copa 29 Länder an, mehr als jede andere Airline der Region.
Es ist spannend, solche bedeutenden Entwicklungen aus der Nähe zu verfolgen. Es ist spannend in einem Land zu leben, das Visionen hat und sie auch umsetzt.
(Quelle)
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