Jungfernflug in ein tropisches Inselparadies

Erstflug ist ein wenig übertrieben. Jeden Tag fliegen Air Panama oder private Maschinen zur Isla Contadora im Las Perlas Archipel. Heute fliege ich das erste Mal mit meiner eigenen Sportmaschine (LSA).

Die Inseln liegen immerhin ca. 70 km vor Panama City im Golf von Panama. Und die Befragung befreundeter Piloten macht es nicht einfacher:

„Ich fliege lieber über See, als über Land, also direkt auf dem kürzesten Weg“ sagt Henry.  „Nein“ sagt Raul, „er hat offensichtlich noch keinen Maschinenausfall gehabt, ich schon 4 mal“, und empfiehlt an der Küste entlang östlich am Internationalen Flughafen Tocumen vorbei und dann bei Isla Chepillo nach Süden zu drehen, wo es nur 20 Seemeilen über Wasser und die Las Perlas Inseln schon am Horizont zu sehen sind. Ich habe mehr Respekt vor dem offenen Ozean als Henry und wähle die sichere Route. Und nehme erstmal nicht meine Frau, sondern unseren Freund Robert mit.

Das Satellitenwetter sieht am Vorabend exzellent aus. Keine Wolke über Panama und auch keine, die über Nacht auftauchen könnten. Also wird die Planung in Angriff genommen.

Der Kurs geht vom Flugplatz Chame zur Insel Taboga, vor der Einfahrt zum Panamakanal. Von dort mit gleichem Kurs weiter an Panama City vorbei, mit Tocumen im Hintergrund zur Isla Chepillo. Von dort geradewegs nach Süden.  Als Flughöhe wir Flight Level 75 gewählt, also 7.500 Fuss, ca, 2.500 Meter.

Wir sind 8.15 Uhr am Flugplatz Chame, Vorflug-Check und Flugplan aufgegeben. Schwimmwesten werden angelegt und dann steigt unser Vogel in den blauen Himmel. Auf geplanter Höhe wird die Leistung zurückgenommen und die Maschine geht in Horizontalflug über. Kaum Wolken, etwas diesige Sicht, ruhige Luft und angenehme Temperatur. Panama Radar bestätigt dass man uns auf dem Schirm hat, lässt uns ansonsten freie Hand. Wir sind total entspannt. So macht fliegen Spaß.

Als wir bei Isla Chepillo nach Süden drehen, kann man im Dunst schon die Inseln des Archipel erkennen. 10 Seemeilen vor dem Ziel sagen wir Panama Radar über Funk Bescheid und beginnen mit dem „Abstieg“.

Als wir uns Contadora annähern, sind wir immer noch auf mehr als 2.000 Fuss und beschliessen eine Runde zu drehen. Erstens um Höhe abzubauen und natürlich um die Inselwelt aus der Nähe zu betrachten. Eine traumhafte Mischung aus dunkelgrünen Wäldern, grauen Felsen, weissen Stränden und türkisfarbenem Wasser liegt unter uns. Einige Segelboote liegen vor Anker, jeder vor einem anderen Strand. Zwischen Isla Viveros und Isla Contadora finden wir eine weitere private Landebahn auf Isla Casaya.

 

Wir drehen in den Endanflug von Contadora und landen ohne auch nur die Hälfte der 700 Meter langen Piste gebraucht zu haben. Im Parkbereich stehen schon zwei Maschinen.

Der Flugplatzchef begrüsst uns erfreut, gibt uns ein Golfcart, damit wir die 100 Meter bis zu Gerald’s Restaurant nicht laufen müssen. Kurz vor halb zehn, Zeit zum frühstücken. Danach besichtigen wir ein Projekt, was Anlass der Reise war, und drehen eine Runde auf der Insel.

Zurück bei Gerald und schon wieder hungrig, fragen wir nach Fisch oder Hummer. Er hat am Morgen eine Dorade bekommen und macht uns daraus ein superleckeres Fischfilet. Mit Bratkartoffeln.

Fertig zum Rückflug. Im Steigflug Richtung Norden sieht mein Begleiter ein Rudel von 60 bis 80 Delphinen auf seiner Seite. Schade, dass ich das nicht sehen kann. Wir fliegen die gleiche Strecke zurück, diesmal mit Rückenwind und sind nach 45 Minuten Flugzeit am Boden, in Chame.

Nachdem jetzt der Bann gebrochen ist, wird es nur Tage dauern, bis wir wieder Kurs Las Perlas nehmen. Die Bilder von diesem tropischen Paradies sind einfach zu schön.

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