Am 30. April hatten wir hier an der Riviera Pacifica den ersten Regen der Saison und das wird bis zum Oktober/November immer mehr werden. Nach der Trockenheit seit Dezember ist es angenehm, diese feuchte Luft zu atmen und die Wiesen wieder ergrünen zu sehen.
Zeit für einen Ausflug in die Berge.
Ich habe mir mal ein Katastrophenszenario ausgedacht: Wenn ein gewaltiger Tsunami auf unsere Küste zukäme, was wäre die beste Fluchtroute?
Der Blick auf Google Earth mit Höhenprofilen und auf Maps hat mir gezeigt, dass eine Siedlung namens Cabuya Arriba optimal sein könnte. Es liegt auf 650 Meter über NN und die Straße führt danach auf wenigen Kilometern nochmal 200 Meter höher.

Wir erinnern uns dort schon einmal gewesen zu sein und beim ersten Mal mit unserem Toyota FJ sogar von dort auf einem dramatischen Offroad-Kurs über den ehemaligen Kraterrand ins El Valle de Anton abgefahren zu sein. Diesen abenteuerlichen letzten Teil nie wieder zu befahren, habe ich damals versprechen müssen.
Wir fahren auf die Panamericana in Richtung Alaska auf, biegen nach 5 km in Richtung Chiru ab und von nun an geht es durch hügeliges Gelände auf ordentlicher Straße langsam bergauf. Weg vom Ozean. Die Gegend ist spärlich besiedelt und die Berge scheinen weit entfernt zu sein.

Von Santa Rita aus nehmen die Steigungen zu, immer wieder auch abgelöst von kurzen steilen Abfahrten. Dichter Bewuchs, darunter unzählige Bananenstauden, entlang der kurvenreichen Straße, wo nicht gerade Siedlungen mit Schule und Kirche entstanden sind oder Rodungen den Blick auf die inzwischen ziemlich krasse Bergwelt eröffnen. Wenig Verkehr, und ohne drohendes Meeresrauschen im Rücken können wir gemächlich fahren.
Als wir Cabuya Arriba erreicht haben, endet die Asphaltstraße. Hier befindet sich ein Trinkwasser-Schutzgebiet und es gibt eindrucksvolle Ausblicke in Richtung Pazifikküste und auf die Berge weiter westlich. Eine interessante Umgebung und wenn wir nicht so auf den Strand fixiert wären, könnte das hier eine angenehme Wohnlage sein.

El Valle ist zum Greifen nahe und die unbefestigte Straße lockt, aber wir wissen ja, dass nach nur etwas mehr als einem Kilometer die Autohölle beginnt. Über unserem Rückweg hängt schon eine große schwarze Regenwolke. Wir laufen eine kleine Runde bergauf, genießen die Szenerie und die Ruhe – und fahren gemütlich wieder heimwärts.
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