Nach einem Jahr in US-Auslieferungshaft ist Panamas Ex-Präsident Ricardo Martinelli gestern an sein Heimatland Panama überstellt worden. Hier hat er Verfahren wegen illegalem Abhören politischer Konkurrenten und wegen Korruption zu erwarten.

Natürlich war das gestern ganztägig Thema in den hiesigen TV-Sendern. Es bleibt abzuwarten, welche Position die Mehrheit der Bevölkerung einnehmen wird.
Neben den vor einem ordentlichen Gericht zu beweisenden Vorwürfen ist immer noch im öffentlichen Bewußtsein präsent, dass die Regierung Martinelli sichtbare positive Veränderungen in der Infrastruktur des Landes bewirkt und Zuwächse im Geldbeutel des Mittelstandes gebracht hat. Gegenüber der Wirtschaftspolitik der derzeitigen Regierung um Präsident Varela gibt es diesbezüglich eher Unzufriedenheit.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Gerichtsbarkeit Martinellis mutmaßliche Vergehen aufarbeitet und sanktioniert und welche Rolle diese Verfahren im Umfeld der 2019er Wahlen spielen werden.
In jedem Fall ist es gut zu wissen, dass auch Regierungschefs nicht Narrenfreiheit genießen, sondern für schwerwiegende Verfehlungen vor Gericht gestellt werden.
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