Unruhige Zeiten

Es sieht so aus, als ob überall in der Welt Unruhe aufkommt. Ukraine, Israel, um nur die akuten Kriegsherde zu nennen. Und so bleibt auch das friedliche Panama nicht gänzlich verschont.

In den letzten Wochen hat es immer wieder Straßensperren gegeben, nicht von Klimakaspern, sondern von sozialistischen Gewerkschaften und der Umwelt-Bewegung, mit dem Ziel, den lukrativen Vertrag mit der ertragreichen Kupfermine in den Bergen der Provinz Cocle zu sabotieren.

„Panama ist kein Bergbauland“

Letzter Stand war, dass dem Staat daraus ca. $700 Mio. jährlich zufließen sollen, ein Betrag, den Panama angesichts seiner Verschuldung sehr gut gebrauchen kann. Die Lebensdauer der Mine ist mit 34 Jahren angesetzt.

Die Durchlässigkeit der US-Grenze zu Mexiko zieht seit langer Zeit unzählige Immigranten aus dem globalen Süden an, die die Bundesstaaten Texas, Arizona und Kalifornien überschwemmen. Über Jahre kamen die Menschen aus den armen Ländern Mittelamerikas und wurden weitgehend als billige Arbeitskräfte von der US-Landwirtschaft absorbiert.

Dazu kamen im Lauf der Zeit Venezolaner, die genug hatten vom „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“. Der bis dahin nahezu undurchdringliche Darien-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama wurde zunehmend von Tracks durchzogen, Führer auf beiden Seiten organisieren Touren und das sprach sich dann auch ausserhalb Südamerikas herum.

Inzwischen hat Panama zehntausende dieser Wirtschaftimmigranten an seiner Ostgrenze aufgefangen, versorgt und auf direktem Weg an die Grenze zu Costa Rica verfrachtet. Im kommenden Jahr wird nun mit bis zu 200.000 Menschen gerechnet, was auch bei Mini-Versorgung für alle Transitstaaten eine spürbare Belastung darstellt.

Ein Video zeigte kürzlich, dass interessanterweise auch sehr viele junge Männer aus China dort in Richtung USA unterwegs sind. Das waren eher keine Wirtschaftsflüchtlinge.

Nicht zuletzt hat El Nino dazu geführt, dass der Panamakanal von Wasser- knappheit betroffen ist. Die Niederschlagsmengen während der noch andauernden Regenzeit lagen deutlich unter den Normalwerten. Deshalb wurden zuerst Beschränkungen beim Tiefgang der Schiffe angeordnet und inzwischen die Anzahl der Schleusungen von bisher durchschnittlich 38 auf 31 reduziert. Das führt natürlich zu längeren Wartezeiten und verringerten Einnahmen für die Kanalbehörde, letztendlich auch für den Staatshaushalt.

Mein Vorschlag dazu wäre, Schiffe der Staaten, die Panama ständig auf schwarzen und grauen Listen führen, ans Ende der Warteschlange zu setzen und deren Slots meistbietend zu vergeben. USA und China als Hauptkunden wären davon nicht betroffen und die sanktionsfreudigen EU-Staaten müssten eben um Kap Hoorn fahren.

Ernsthaft werden gerade Infrastrukturmassnahmen diskutiert, die das Problem langfristig lösen sollen.

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